Die Marienanrufungen im frühen Mittelalter waren die Anfänge des Rosenkranzes; sie umfassten 150 Ave-Maria, die von den Menschen gebetet wurden. Mit diesen verschiedenen sich wiederholenden Gebeten sind die Glaubensgeheimnisse und biblischen Texte verbunden. Sehr früh waren es vor allem die 150 Psalmen, die dazu anregten, analog 150 "Ave-Maria" zu beten und zu meditieren.
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich verschiedene Gebets-Variationen unterschiedlichen Umfangs und thematischer Schwerpunkte. Man betrachtet zum Beispiel im sogenannten Wunden-Rosenkranz die fünf Wunden von Jesus. Betrachtet werden jeweils zum Beginn eines Gesetzes fünf Gegrüßt seist du, Maria und eine einleitende Ehre sei dem Vater.... Zu dem Themenkranz Wunden gibt es bei inhaltlicher Verwandtschaft sehr unterschiedliche Rosenkranzvarianten, so den Wundenrosenkranz der Salesiianerinnen, den der Passionisten und den kleinen Wunden-Rosenkranz des hl. Alfons Maria von Liguori.
Der in der heutigen Zeit in der katholischen Kirche gebetete Rosenkranz entwickelte sich aus einer Vorform, die Dominikus von Preußen in einem Karthäuserkloster in Trier entwickelte. Von ihm wurden 50 Einzelthemen vorgeschlagen und in die übliche Form von dreimal fünf Geheimnissen zusammengefasst. Die Verbreitung des Rosenkranzgebetes geht insbesondere auf den Dominikaner-Orden und den Jesuitenorden zurück.
Laut Überlieferung soll der hl. Dominikus den Rosenkranz bei einer Marienerscheinung empfangen haben.
Der Sieg der christlichen Flotte über die Türken in der Schlacht von Lepanto um 1571 brachte den Durchbruch der Rosenkranzfrömmigkeit für die ganze Kirche. Diesen Sieg führte man auf die Erhörung des Rosenkranzgebetes zurück. Seit diesem Zeitpunkt wird der 7.Oktober als Rosenkranzfest und der ganze Monat Oktober als Rosenkranzmonat gesehen. Maria erhält den Titel der Rosenkranzkönigin. Papst Pius XI veröffentlichte 1937 eine eigene Rosenkranz-Enzyklika.